Vorstellung der DCM Studie des DDC durch Dr. Kresken

Am Sonntag wurde mit 6 Jahren Verspätung endlich das Ergebnis der DCM-Studie des DDC vom Vorsitzenden des Collegium Cardiologicum, Dr. Kresken, vorgestellt. (Mehr zu der Studie für die von 2014-2016 Daten von Herz geschallten Doggen gesammelt wurden hier: https://gesunde-dogge.de/…/2019/02/HUSAuswertung.pdf)

Viel ist von der Veranstaltung, die leider nur für eine begrenzte Anzahl Mitglieder von DDC und KyDD zugänglich war, noch nicht nach außen gedrungen. Nur so viel: laut Dr. Kresken erkranken etwa 40% der Doggen im Laufe ihres Lebens an DCM. Dies würden auch andere europäische Studien belegen. Das ist eine sehr hohe Zahl, die nun endlich zu Maßnahmen von Seiten der Zuchtvereine führen sollte! Noch immer ist der Herzultraschall keine Pflichtuntersuchung in Deutschland! (in etlichen europäischen Ländern ist sie das bereits seit Jahren!)

Aber der Herzultraschall alleine wird das Problem auch nicht lösen. Und so hat Dr. Kresken auch ganz klar gesagt, dass der Herzultraschall eigentlich erst ab 5 Jahren eine Aussagekraft hat, da erst dann die Krankheit gehäuft auftritt. Für die Studie des DDC wurden dagegen viel zu wenig ältere Hunde geschallt. Dr. Kresken empfiehlt deutlich den Einsatz älterer Deckrüden, eine Forderung, die auch wir schon oft wiederholt haben. Wenn die Vereine es wirklich ernst meinen müssen sie sich nun endlich der Problematik stellen, den Herzultraschall verpflichtend einführen (am besten nicht älter als ein Jahr zum Deckzeitpunkt) und das Mindestalter für Deckrüden anheben. Ein Doggenrüde sollte unter 3 Jahren am besten gar nicht decken dürfen, zwischen 3 und 6 Jahren nur sehr begrenzt (zum Beispiel 5x). Wenn der Rüde mit 6 Jahren noch gesund ist und ein Teil seiner Nachzucht bereits ohne Befund geschallt wurde kann die Anzahl der Deckakte herauf gesetzt werden. Auch der Zuchteinsatz von Rüden über 8 Jahren sollte vereinfacht werden. Keine weitere Zuchtzulassung, und wenn der Rüde noch keine ZZL hat sollte er auch ohne diese und ohne HD-Röntgen mit einem aktuellen Herzultraschall und tierärztlichem Attest decken dürfen. Auf den Sofas von Privathaltern gibt es einige Schätze die so gehoben werden könnten! Die Verwendung von Tiefkühltsperma alt gewordener Rüden ist ebenfalls Teil der Lösung.

Hunde mit DCM 1 sollten nur nach einem weiteren, befundfreien HUS weiter für die Zucht verwendet werden. Ebenso müssen selbstverständlich Hunde mit DCM 2 oder 3 aus der Zucht ausgeschlossen werden und Nachkommen von diesen sollten nur mit starken Einschränkungen zur Zucht eingesetzt werden dürfen. (zb hohes Mindestalter von 5 Jahren und Begrenzung auf einen Wurf). Hunde, die Nachzucht mit DCM haben sollten ganz aus der Zucht genommen werden, da sie sich so als Trägertiere identifiziert haben und aufgrund fehlenden Gentests jederzeit wieder DCM Nachkommen produzieren können.

Die Realität sieht aktuell leider ganz anders aus. Schaut man auf die Seiten von DDC und KyDD sieht man, dass ein Großteil der eingesetzten Rüden sehr jung ist und dass viele der Zuchthunde keinen oder nur einen stark veralteten Herzultraschall aufweisen. Außerdem wird weiter uneingeschränkt mit Hunden gezüchtet, deren Eltern an DCM erkrankt sind bzw die Nachkommen mit DCM hervorgebracht haben. Das muss sich dringend ändern!

Es ist zu hoffen, dass die Vereine schnell und sinnvoll reagieren! Auch eine schriftliche Zusammenfassung zur Veranstaltung mit Dr. Kresken, die für alle Doggenliebhaber zugänglich ist, wäre wünschenswert.